
Stellt Euch mal vor: die Aufregung eines Aufstiegs, das Vibrieren in der Luft vor einer neuen Saison in der Futsal-Niederrheinliga. Unsere Futsalmannschaft, Croatia Geistenbeck, hat einen regelrechten Traumstart hingelegt – vom Aufstieg in die Landesliga bis zum sensationellen Durchmarsch in die Niederrheinliga in Rekordzeit. Wir waren bereit, die Welt zu erobern. Voller Vorfreude dachten wir an Flutlicht, jubelnde Fans und den makellosen Boden unter unseren Füßen.
Doch das Schicksal – oder besser gesagt, die Stadt Mönchengladbach – hatte andere Pläne. Als uns unsere neue Heimspielstätte zugewiesen wurde, fanden wir uns nicht in einem hochmodernen Sporttempel wieder, sondern in einer Halle, die, nun ja, ihren eigenen Charme hat.
Ein Boden voller Geschichten








Normalerweise würde man über die strategischen Feinheiten unseres Spiels sprechen, über unsere schnellen Pässe und präzisen Schüsse. Aber wie sollen wir das, wenn der wahre Star unserer Halle der Boden selbst ist? Er ist ein Kunstwerk aus Flickenteppichen und improvisierten Linien. Bunte Streifen, mal breit, mal schmal, überlappen sich und erzählen Geschichten von längst vergangenen Sportarten. Wir haben rote, blaue, grüne und sogar schwarze Markierungen – jede ein Zeugnis dafür, dass hier schon so manches Spiel stattgefunden hat.
Aber es kommt noch besser: Hier wurde nicht einfach nur gemalt, hier wurde mit Gaffatape gezaubert. Ein kleines Stück Klebeband, das eine blaue Linie verlängert, ein schwarzer Streifen, der einen tiefen Riss kaschiert und überdeckt. Man könnte sagen, unsere Heimspielstätte ist ein Sinnbild für das Leben selbst: Sie ist nicht perfekt, sie ist ein Meisterwerk des Improvisierens und Durchhaltens.
Zuschauer – ein Luxus, auf den wir verzichten


Doch was als lustige Eigenheit beginnt, wirft schnell eine ernste Frage auf: Welche Botschaft sendet das an unsere Gegner? Wir werden bald Teams wie GTSV Essen, TC Freisenbruch 02, VfL Benrath oder den Wuppertaler Spielverein empfangen – allesamt Vereine mit professionellen Strukturen und einer großen Tradition. Wenn sie unsere Halle betreten, was werden sie denken? Werden sie die Leidenschaft hinter unserer improvisierten Arena erkennen, oder nur ein Zeichen von Vernachlässigung sehen?
Ein Appell an die Stadt Mönchengladbach
Ein Appell an die Stadt Mönchen-gladbach
Dieser Blogbeitrag ist keine Beschwerde, sondern eine Einladung zum Nachdenken. Es ist ein Aufruf, die unendliche Leidenschaft des Sports wertzuschätzen, die auch unter diesen Umständen gedeiht. Es ist aber auch ein Spiegel, den wir der Stadt Mönchengladbach vorhalten. Unsere Futsalmannschaft repräsentiert die Stadt auf der großen Bühne des Sports. Wollen wir wirklich, dass diese Repräsentation von maroden Hallen, improvisierten Linien und fehlenden Zuschauertribünen geprägt ist?
Wir spielen weiter, mit oder ohne perfekte Bedingungen. Wir werden mit Stolz für die Stadt kämpfen, denn unsere Leidenschaft ist stark genug, um jede Unebenheit zu überwinden. Aber wir hoffen, dass auch die Stadt erkennt, dass eine Investition in den Sport nicht nur eine Ausgabe, sondern eine Investition in die Zukunft, in die Jugend und in das Ansehen der gesamten Stadt ist.
Was denkt Ihr? Sollte eine Stadt ihre Sportvereine mit der nötigen Infrastruktur unterstützen oder ist Leidenschaft genug?
Wir bitten unsere Liga-Kontrahenten um Nachsicht, euch selbst in der Futsalniederrheinliga – in einer modernen Stadt wie Mönchengladbach – in dieser glanzlosen Halle empfangen zu müssen. Dennoch sind wir voller Vorfreude und Tatendrang, Großes in diesem wunderbaren Sport zu erreichen.
Impressionen













